Fast 700 Judokas aus 35 Nationen nahmen bei der Europameisterschaft teil, davon 56 Judokas aus Deutschland und 3 Judokas von der HTG Bad-Homburg. Die Starter der HTG waren Vereinspräsident Ralph Gotta bis 73kg Altersklasse M7, Andreas Bartsch bis 90kg Altersklasse M8 und Jürgen Gesell plus 100 kg in der Altersklasse M6.
Nach einem Freilos legte Ralph einen Blitzstart hin, nach nicht einmal 20 Sekunden beförderte er seinen Gegner Gesrel Bernard mit Ippon auf die Matte. Im Halbfinale musste er gegen den Favoriten und mehrfachen Europameister Mohamed Halabi aus Frankreich antreten. Er lieferte sich einen harten Kampf mit taktischen Vorteilen. Das Finale hatte Ralph schon vor Augen, hier nutzte Halabi kurz vor Kampfende eine Unachtsamkeit von Ralph und konnte den Kampf für sich entscheiden. Im Kampf um Bronze versuchte er sich gegen den Weltmeister von 2015 und 2017 Sarsoun Bohumir aus Tschechien alle Kräfte zu mobilisieren Man merkte Ralph jedoch an, dass der Vorkampf noch in den Knochen steckte. Er musste sich trotz aller Mühe dem mehrfachen Weltmeister geschlagen geben. Ralph erkämpfte sich hiermit den 5. Platz bei der Europameisterschaft 2024 und ist mit der gezeigten Leistung sowie der schweren Auslosung absolut zufrieden. Mit einem Lächeln verließ Ralph die Kampfarena, „its life“, auf ein Neues, sein Kommentar.
Auch Andreas hatte das Glück in der ersten Runde ein Freilos zu haben. Jetzt kam ein sehr schweres Los auf ihn zu, hier musste er im ersten Kampf gegen Dumortier Michal den 3-plazierten der Weltmeisterschaften von 2022 antreten. Andreas ließ sich in keinster Weise beeindrucken und setzte sich souverän durch und beendete den Kampf nach nicht einmal 40 Sekunden mit Ippon. Im Halbfinale hies Andreas Gegner Matejczyk Slawomir aus Polen, 3-platzierter der Europameisterschaften aus 2023. Der mit Techniken geprägte Kampf unterlag Andreas unglücklicherweise kurz vor Kampfende und musste den Weg zur Bronzemedaille antreten. Im Kampf um Bronze musste Andreas gegen den Vizeuropameister von 2023, Guerreiro Joapuim, antreten. Andreas war fokussiert auf Bronze und lieferte einen harten Kampf mit verschieden Technikansätzen, dies zahlte sich nach 1/3 der Kampfzeit aus und er gewann den Kampf mit Ippon. Glücklich und mit einem Lächeln im Gesicht konnte Andreas mit dem Gewinn der Bronzemedaille nach Hause fahren.
Der dritte im Bunde war Jürgen. Auch Jürgen hatte eine glückliche Auslosung mit einem Freilos in der ersten Runde. In der zeiten Runde hatte Jürgen ein sehr schweres Los, er musste gegen Szocs Laszlo den noch amtierten Europameister aus 2023 und mehrfachen Vize-Weltmeister aus Ungarn antreten. Sein Gegner Laszlo der gute 25-30 kg schwerer war, begann den Kampf mit einem Feuerwerk von starken Angriffen. Er versuchte seinen Gewichtsvorteil für einen frühen Sieg gegenüber Jürgen zu nutzen. Jürgen konnte geschickt diese Angriffe abwehren und ging in die Gegenoffensive mit hartem, variablem Griffkampf und setzte Laszlo hiermit immer mehr unter Druck und zwang ihn mit verschieden Wurfansätzen in die Defensive. Laszlo konnte keinerlei Mittel gegen Jürgens dominanten Kampfstill finden und musste kurz vor Kampfende die drohende Niederlage mit Ippon hinnehmen. Jürgen war überrascht und überglücklich mit dem Sieg gegen den noch amtierten Europameister, jetzt will ich noch mehr „Finale“.
Im Halbfinale musste Jürgen gegen den Lokalfavoriten Salihagoc Elvir aus Bosnien Herzegowina antreten, dieser hatte auch gute 140 kg und war mit seinen 1,94 Meter auch größer wie Jürgen sowie 30kg schwerer. Auch stand das einheimische Publikum dem Lokalfavoriten zur Seite. Hier krachten zwei Felsen aufeinander mit Blick auf den Finaleinzug. Der Kampf wurde von beiden Seiten mit absoluter, grenzwertiger Härte und Intensivität geführt. Beide Seiten konnten jeweils die gegnerischen Angriffe blocken oder ausweichen. Beide Kämpfer waren am Limit, so dass die offizielle Kampfzeit ohne Wertung zu Ende ging. Es ging zum „Golden Score. Das deutsche Publikum feuerte Jürgen lautstark an. Jürgen setzte sich im „Golden Score“ gleich bestimmend durch und setzte Elvir massiv unter Druck. Elvir versucht diesen Druck auszuweichen und Jürgen nutzte die Bewegung von Elvir mit einem wunderschönen Fußwurf, womit der Lokalfavorit auf die Matte knallte und das Nachsehen hatte und Jürgen hiermit im Finale stand.
Im Finale stand Jürgen hier dem Riesen aus Moldawien Virol Marinescou gegenüber der bereits 3-fachen Weltmeister aus 2017, 2019, und 2022 sowie Europameister 2016 war. Der Riese Virol bringt über 170kg auf die Waage und hat eine Größe von 2,00m. Hier hieß es David gegen Goliath. Jürgen ging hochmotiviert in den Kampf und versuchte das Unmögliche zu schaffen, jedoch setzte Virol seine Kraft, Größe und Gewicht geschickt ein, so dass Jürgen kein Mittel dagegen fand. Virol drückte Jürgen wiederholt außerhalb der Kampffläche und kassierte daher 3-Mal Verwarnungen so das Virol seine Übermacht bestätigte und Europameister wurde.
Absolut glücklich, voller Stolz und ebenfalls mit einem Lächeln konnte Jürgen mit der Silbermedaille nach Hause fahren.
Bei der Europameisterschaft 2024 hat Deutschland in der Nationenwertung den
- Platz belegt, wo Ralph, Andreas und Jürgen einen sehr großen Teil mit ihren Platzierungen dazu beigetragen haben.
Zum Abschluss hat das HTG-Team die Kultur, Land und Geschichte besucht sowie kennen gelernt.
Dem Team von der HTG Bad-Homburg hat sich Theodor Keppel aus Darmstadt angeschlossen. Theo bestätigte in seinen 4 Kämpfen seine Klasse und wurde Europameister 2024.